- recheninstitut
- Mrz 09, 2019
- Dyskalkulie, Forschung, Gaidoschik, Publikationen, Rechenschwäche
International Handbook of Mathematical Learning Difficulties
From the Laboratory to the Classroom

Dieser umfassende Band vermittelt Lehrer*innen, Forscher*innen und pädagogischen Fachkräften Erkenntnisse, die in den letzten Jahrzehnten von Bildungs-, Verhaltens- und Neurowissenschaften entwickelt wurden. Er integriert kognitive, entwicklungspolitische und sozioökonomische Ansätze im Umgang mit Problemen, mit denen Kinder beim Lernen von Mathematik konfrontiert sind.
Zahlreiche Beiträge versuchen, neurokognitive Mechanismen und kognitive Prozesse, die dem Erwerb von arithmetischen Fähigkeiten zugrunde liegen, verständlich zu machen. Definiertes Ziel ist es, die Ergebnisse aus dem „Labor“ in den Unterricht zu bringen.
Neben theoretischen Diskussionen im Bildungsbereich zeigt der Band Methoden zur Früherkennung von Kindern mit Risiken beim mathematischen Lernen auf, aber auch Strategien zur Entwicklung wirksamer Interventionen auf Grundlage innovativer kognitiver Testinstrumente. Dies erfolgt aus einer internationalen Perspektive, wobei ein ganzer Abschnitt der kulturellen Vielfalt mathematischer Lernschwierigkeiten in verschiedenen Teilen der Welt gewidmet ist.
Das soeben erschiene Internationale Handbuch für mathematische Lernschwierigkeiten ist in englischer Sprache zum Preis von ca. 180,- € beim Springer Verlag erhältlich.
Wer nicht am ganzen Band interessiert ist, kann beim Springer Verlag auch einzelne Artikel zum Preis von ca. 30,- € bestellen. Besonders hervorheben möchten wir an dieser Stelle den Beitrag von Michael Gaidoschik: Didactics as a Source and Remedy of Mathematical Learning Difficulties
Herausgeber: Annemarie Fritz, Vitor Geraldi Haase, Pekka Räsänen
Soll man die Verwendung der Finger beim Rechnenlernen zulassen oder gar fördern?
Kinder können meist schon rechnen, bevor sie in die Schule kommen. Sie kennen vielleicht noch nicht alle Ziffern, auch mit dem Plus- und Minuszeichen sind sie vielleicht noch nicht vertraut. Wenn man aber Aufgaben wie 3+4 oder 7-5 in Geschichten verpackt – „Du hast drei Zuckerl und bekommst vier dazu“ -, sind sie für die meisten Kinder schon im letzten Kindergartenjahr lösbar (vgl. Benz u.a. 2015, S. 145 f.). Die Lösung erfolgt dann in der Regel durch zählendes Rechnen: Das Kind zählt etwa mit „eins, zwei, drei“ zunächst drei Finger der einen Hand ab. Dann mit „eins, zwei, drei, vier“ vier Finger der anderen Hand. Und dann führt es mit „eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben“ alle ausgestreckten Finger zur Nasenspitze und weiß das Ergebnis.
Das Handbuch „Rechenschwäche vorbeugen – 1. Schuljahr: Vom Zählen zum Rechnen“ von Michael Gaidoschik bietet auf 192 reich illustrierten Seiten detaillierte Anregungen für einen „präventiven“ Mathematikunterricht im ersten Schuljahr: „Rechenschwächen“ durch geeignete Maßnahmen in der Klasse erst gar nicht aufkommen zu lassen, ist das vordringliche Ziel.