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Gastbeiträge

Größen: Messen – Schätzen – Umwandeln

Sicherheit durch Begreifen – Anregungen für einen verständnisorientierten Unterricht

Größen Grafik 1

Der Umgang mit Größen wird von Lehrkräften häufig als Schwachstelle von Schüler*innen genannt: mangelnde Größenvorstellung, absurde Schätzangaben und völlige Ratlosigkeit beim Umwandeln von Maßeinheiten sind bekannte und oft attestierte Schwierigkeiten. Gerade das Umwandeln stellt mit Sicherheit einen der großen Stolpersteine der Grundschulmathematik dar.

Die wesentlichen Ursachen für die Schwierigkeiten beim Umwandeln sind didaktischer Natur – und somit erfreulicherweise leicht aus der Welt zu schaffen. In Anbetracht der vielen mathematischen Voraussetzungen des Umwandelns, wird zum Beispiel viel zu früh damit begonnen! Schon an dieser Stelle plädieren wir daher für ein Aufschieben des Umwandelns auf höhere Klassenstufen.

Wie ein „Curriculum Größen“ im Laufe der ersten vier Schulstufen aussehen könnte, lesen Sie in folgendem Beitrag von Eva Lassnitzer und Michael Gaidoschik

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Dissertation „Evaluation eines Therapieprogramms zur Behandlung von Rechenschwäche“

Da uns immer wieder Anfragen bezüglich einer wissenschaftlichen Evaluierung unserer Förderarbeit erreichen, möchten wir an dieser Stelle die Dissertation von Frau Dr. Birgit Fischer-Klein aus dem Jahr 2007 vorstellen. In dieser Dissertation wird das Förderprogramm zur Behandlung von Rechenschwächen evaluiert, das im Recheninstitut Wien angewandt wird.

Die Evaluationsstudie ist dabei als Kombination eines Kontrollgruppenvergleichs mit Einzelfallstudien angelegt. Zehn Grundschüler der zweiten und dritten Schulstufe wurden während eines Förderzeitraumes von fünf bis sechs Monaten mittels des Therapieprogramms Mathematik Wien gefördert. Jedem Studienkind war ein Kontrollkind, parallelisiert nach Alter, Geschlecht, allgemeiner Begabung und Schulklasse, zugeordnet. Die rechnerischen Leistungen der Studienkinder sowie die interventionszielgebundenen Leistungsentwicklungen wurden im Rahmen eines Prä-Post-Vergleiches mit den Leistungen der Kontrollgruppe verglichen.

Der Vorher-Nachher-Vergleich der interventionszielbezogenen Leistungen ergab, dass sich die Studienkinder im Zuge der Förderung sowohl im Rechnen selbst, als auch in ihrer allgemeinen Begabung steigern konnten.

Diese Leistungsverbesserungen konnten sowohl im Vergleich zu ihrem individuellen Ausgangsniveau, wie auch im Vergleich zur Kontrollgruppe festgestellt werden. Die Fortschritte konnten nicht nur in der Studiengruppe im gesamten, sondern auch auf Einzelfallebene nachgewiesen werden und zeigten sich als unabhängig vom Ausgangsniveau an allgemeiner Begabung. Im Weiteren konnten Maßnahmen des didaktischen Aufmerksamkeitsmanagements im Rahmen der individuellen Förderung von lernschwachen Schülern vorgeschlagen werden.

Lese-Empfehlung: Einsicht in das Stellenwertsystem

BirgitUnsere Kollegin Birgit Gondowidjaja (Mädchenname Mühlgassner) geht in ihrer Bachelorarbeit

Einsicht in das dezimale Stellenwertsystem –
Vergleichende Lernstandserhebung am Beginn der vierten Schulstufe

der Frage nach, welches Verständnis sechs ausgewählte Schülerinnen und Schüler der Praxisvolksschule Strebersdorf am Beginn der vierten Schulstufe für das dezimale Stellenwertsystem entwickelt haben. Außerdem analysiert sie, inwiefern diesbezüglich Unterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern, die in Mathematik gemäß dem Urteil ihrer Lehrkraft „leistungsstark“ sind, und solchen, die gemäß dem Urteil ihrer Lehrkraft „leistungsschwach“ sind, auftreten.

Sie geht den Fragestellungen durch genaue Analyse halbstandardisierter Interviews nach, die nach der klinisch revidierten Methode durchgeführt wurden.

Die Ergebnisse ihrer Untersuchung können Sie direkt in der Bachelorarbeit weiterlesen!

Studie: Vom Zählen zum Rechnen

Eine Studie der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und PH Kärnten zeigt eindrucksvolle Effekte von Fortbildungsmaßnahmen zur Gestaltung des Mathematikunterrichts

Univ.Prof. Mag. Dr. Michael Gaidoschik

professors at faculty of science of education and communication in BrixenKinder können meist schon rechnen, bevor sie in die Schule kommen. Sie kennen vielleicht noch nicht alle Ziffern, auch mit dem Plus- und Minuszeichen sind sie vielleicht noch nicht vertraut. Wenn man aber Aufgaben wie 3+4 oder 7-5 in Geschichten verpackt – „Du hast drei Zuckerl und bekommst vier dazu“ -, sind sie für die meisten Kinder schon im letzten Kindergartenjahr lösbar (vgl. Benz u.a. 2015, S. 145 f.). Die Lösung erfolgt dann in der Regel durch zählendes Rechnen: Das Kind zählt etwa mit „eins, zwei, drei“ zunächst drei Finger der einen Hand ab. Dann mit „eins, zwei, drei, vier“ vier Finger der anderen Hand. Und dann führt es mit „eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben“ alle ausgestreckten Finger zur Nasenspitze und weiß das Ergebnis.

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