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Die Betroffenen

Was bedeutet Rechenschwäche für betroffene Kinder?

Die Welt der Zahlen ist für rechenschwache Kinder ein Buch mit sieben Siegeln. Sie finden keinen Einstieg in die innere logische Struktur der Mathematik. Der kindliche Verstand verkümmert in seinen analytischen Fähigkeiten, statt sie Schritt für Schritt auszubilden.

Nicht Begreifen, sondern leeres Auswendiglernen heißt die Devise. Weil sie damit nie auf Dauer erfolgreich sein können, vielmehr der Misserfolg programmiert ist, sind unerwünschte psychische Folgen zu befürchten. Denn „die anderen Kindern können es doch!“ Aber „ich kann noch so viel üben, es klappt einfach nicht. Ich bin eben zu dumm fürs Rechnen …“

So verkümmern rechenschwache Kinder oft in ihrem Selbstbewusstsein, entwickeln eine umfassende Abneigung gegen das Fach, unter Umständen gegen Schule und Lernen überhaupt.

Was bedeutet Rechenschwäche für betroffene Eltern?

„Das gibt’s doch nicht, dass mein Kind so etwas Einfaches nicht kapiert!“ – das ist die zu erwartende, verständliche Reaktion von Eltern, die unvorbereitet mit dem Phänomen „Rechenschwäche“ konfrontiert werden. Sie können die Fehler und Schwierigkeiten ihres Kindes nicht fassen, sind besorgt – und versuchen, das unverstandene Problem aus der Welt zu schaffen. Schließlich entscheidet der Schulerfolg über Lebenschancen.

Also wird geübt. Je schlechter die Schulleistungen, umso mehr. Doch solches Üben muss scheitern, weil bei rechenschwachen Kindern das Fundament nicht gegeben ist, auf welchem Üben überhaupt erst dauerhaften Erfolg zeitigen kann. Also fallen der häusliche Aufwand und der schulische Ertrag immer weiter auseinander.

Viel Mühe, Ärger und Verdruss sind vergebens – schlimmer noch: Sie verschärfen das Problem mitunter noch erheblich, weil das Kind auf das sinnlose Üben mit Blockaden und Verweigerung reagiert.